eGENA - Eine Einführung
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Was ist eine Gedächtnis- und Entscheidungshilfe?

Unter einer Gedächtnis- und Entscheidungshilfe (-die deutsche Übersetzung des englischen "cognitive aid"-) versteht man jegliche Art von Hilfsmittel (z.B. Kitteltaschenbücher, Notfallmanuale, Checklisten, Apps, Webseiten, Taschenrechner, etc.), welche das Gedächtnis und die Denkprozesse des Menschen unterstützen. Dieses Unterstützung kann in vielfältiger Form erfolgen, beispielsweise dadurch, dass man an wichtige Dinge erinnert wird, weiterführende Informationen angeboten werden, man bei der Berechnung von Dosierungen unterstützt wird, kritische Fragen gestellt werden usw.  

Was spricht für die Verwendung einer Gedächtnis- und Entscheidungshilfe?

Notfallsituationen in der Anästhesiologie stellen an die beteiligten Personen hohe Anforderungen in Bezug auf Entscheiden und Handeln unter Unsicherheit, Dynamik und Zeitdruck. Vital bedrohliche Situationen müssen erkannt, auf ihre pathophysiologische Ursache hin evaluiert und in Kooperation mit anderen Berufsgruppen und Fachdisziplinen zügig therapiert werden. In den vergangenen Jahren ist in akutmedizinischen Disziplinen, allen voran in der Anästhesiologie, das Bewusstsein um die Grenzen menschlicher Kognition in kritischen Situationen gewachsen. Dieser geänderten Sichtweise liegt eine Fülle an wissenschaftlicher Evidenz zugrunde, welche belegt, daß sich unter dem Einfluss von Stress nicht nur die Physiologie des Menschen, sondern auch sein Denken, Fühlen und Verhalten verändern: Unter Stress fokussiert die Wahrnehmung auf ein einmal erkanntes Problem und Veränderungen der Situation oder ein neu auftretendes Probleme werden nicht erkannt. Man spricht auch davon, dass Menschen einen "Tunnelblick" bekommen. Darüber hinaus werden komplexe Probleme (unbewusst) grob vereinfacht um sie besser handhaben zu können. Man hat Schwierigkeiten, sich an selten verwendete Information zu erinnern und insbesondere das Kopfrechnen (Dosierungen von selten verwendeten Medikamenten) wird fehleranfällig. Aber nicht nur das Individuum, auch die Teamarbeit kann unter Stress leiden: Führungspersonen neigen dazu, Situationsanalysen und Diskussionen im Team zu unterlassen und dadurch ihre Entscheidungen auf eine schmalere Informationsbasis zu stellen. Teammitglieder widerum äußern häufig ihre Bedenken und Zweifel nicht mehr und entfallen somit als wertvolles Korrektiv. Diese Auflistung ließe sich sicherlich noch weiter führen; entscheidend hierbei ist, dass Personen unter Stress vor allem Denkanstöße und Informationen 'von außen' helfen, diese Defizite zu überwinden. Diese Anstöße von außen können sowohl von Personen, aber auch von eigens für die Situation konzipierten Gedächtnis und Entscheidungshilfen kommen. Die bekannteste Form dieser Unterstützung 'von außen' dürften Checklisten sein, wie sie sich beispielsweise in der Luftfahrt seit vielen Jahrzehnten etabliert haben. 

Patienten sind keine Flugzeuge: Gemeinsamkeiten und Unterschiede zur Luftfahrt

Der Hauptgrund dafür, dass Checklisten in der Medizin kaum im Alltag und noch seltener in Notfallsituationen eingesetzt wurden, liegt weniger im Unwillen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Gesundheitswesen als vielmehr in dem grundlegenden Unterschied zwischen den Systemeigenschaften eines linearen technischen Gerätes und eines nicht-linearen, biologischen Wesens, zwischen ‚komplizierten’ und ‚komplexen’ Systemen. Dies ist in der folgenden Abbildung verdeutlicht:

In einem technischen System wie einem Flugzeug (Linke Seite der Abbildung) sind die Interaktionen der einzelnen Systemkomponenten bekannt, sodass die Entwickler und Ingenieure für jede Störung (angedeutet durch den gerahmten Balken) die Reihenfolge der Handlungsschritte definieren können, welche zu einer 100%igen Problemlösung führt. In der Abbildung ist dies dadurch dargestellt, dass die grüne Fläche den gerahmten Balken vollständig ausfüllt. Die Lösungen werden in Verfahrensanweisungen verbindlich festgelegt und können mittels Checkliste abgearbeitet werden. Ein Beispiel hierfür wäre der Ausfall eines Triebwerks.

Anders hingegen sieht es in einem biologischen System wie beispielsweise dem Menschen aus (Rechte Seite der Abbildung). Hier kann ein und dasselbe Symptom eine Reihe an Ursachen haben, deren Häufigkeiten einer nicht-normalen Verteilung folgen (rote Kurve). Ein Beispiel hierfür wäre der plötzliche Sättigungsabfalls. Für diese pathophysiologische Störung kann ein Erwartungshorizont an Ursachen und den resultierenden Maßnahmen definiert werden, die bei der Mehrheit der Patienten (i.e. der „Durchschnittspatient“) zu einer Problemlösung führt (grüne Fläche). Dieser Erwartungshorizont ist variabler als der Lösungsbereich für ein technisches Problem und erfaßt nicht alle denkbaren Möglichkeiten. Für das therapeutische Vorgehen innerhalb dieses Erwartungshorizonts können Empfehlungen oder ‚Leit-Linien’ vorgegeben werden. Jedoch sind sowohl für deren Anwendung als auch für Patienten außerhalb des Erwartungshorizontes klinische Erfahrung und Expertise notwendig. Somit ist für Notfälle in der Medizin weder eine verbindliche Vorgabe einer einzigen Lösung noch die Behandlung mittels linearer Checkliste möglich. 

Wie kann eine Gedächtnis- und Entscheidungshilfen im Notfall helfen?

Obwohl weder die Angabe einer Lösung noch eine Behandlung mittels Checkliste möglich sind, kann der Behandler dennoch unterstützt werden, indem er Anregungen zu möglichen Ursachen erhält, sollte er mit seinen eigenen Ideen nicht zu einer Problemlösung kommen. Sofern Therapievorschläge sich an aktuellen Empfehlungen und Leitlinien orientieren kann zudem sichergestellt werden, dass die Behandlung dem gegenwärtigen medizinischen Stand entspricht. 

Wie soll man eGENA anwenden?

Da sich der Einsatz von Gedächtnis- und Entscheidungshilfen im anästhesiologischen Notfallmanagement noch nicht etabliert hat, wissen wir letztlich nicht, welche Vorgehensweise die sichere Patientenversorgung unterstützen kann, ohne gleichzeitig als umständlich und hinderlich erlebt zu werden. Von Erfahrungen aus anderen Hochrisikobranchen wissen wir, dass auch dort bei Notfällen mit hohem Zeitdruck die ersten Handlungsschritte aus dem Gedächtnis abgearbeitet werden ('memory items') und im Anschluss im Team anhand der korrespondierenden Notfallcheckliste auf ihre Vollständigkeit überprüft werden. Bei Notfällen mit geringerem Zeitdruck und bei besonders kritischen Konfigurationsschritten werden die Punkte der Checkliste von einem Teammitglied vorgelesen und von dem anderen Teammitglied durchgeführt und verbal bestätigt. In beiden Fällen "verbindet" die Checkliste die Teammitglieder zu einem gemeinsamen Handeln.

Für die Anästhesiologie wäre denkbar, die bisherige Art der Notfallversorgung dahingehend zu erweitern, dass ein Teammitglied (z.B. Assistenzarzt, Pflegekraft) damit beauftragt wird, eGENA aufzurufen und die einzelnen Handlungsschritte mit dem Team abzugleichen. Wann der geeignete Zeitpunkt für diesen Schritt gegeben ist, kann im Augenblick nicht gesagt werden.

eGENA wird vermutlich häufig dann eingesetzt werden, wenn es sich um einen seltenen Notfall handelt oder Unklarheiten diagnostischer oder therapeutischer Art bestehen. Der entscheidende Schritt für die nachhaltige Implementierung von eGENA wird jedoch darin bestehen, auch sicher Gewußtes anhand einer externen Hilfe nochmals zu kontrollieren.

Was macht eGENA so besonders?

eGENA ist keine eigenständige Software, sondern eine Progressive-Web-App (PWA). PWA sind Webanwendungen, die im Browser ausgeführt werden und in der Lage sind, über den Browser-Cache und Speichermöglichkeiten im Browser alle notwendigen Daten im Offlinemodus darzustellen. Da eGENA als Webanwendungen unter Umgehung der App-Stores der verschiedenen Betriebssysteme (Android, iOS) direkt auf dem Home-Bildschirm installiert werden kann, ist die Funktionsfähigkeit von eGENA unabhängig von der aktuellen Version des jeweiligen Betriebssystems. Relevant ist lediglich die Installation eines Browsers, der die Funktionalitäten einer Progressive-Web-App unterstützt. Für die Entwicklung einer digitalen Gedächtnis- und Entscheidungshilfe sprachen aus Sicht des BDA vor allem die erweiterten Funktionalitäten der

  • ständigen offline-Verfügbarkeit auf jedem Endgerät
  • Interaktivität
  • erweiterten Suchfunktionen
  • Möglichkeit für Kliniken und Abteilungen relevante Informationen zu editieren und an die lokalen Verhältnisse zu adaptieren
  • leichten Aktualisierbarkeit der medizinischen Inhalte bei Änderungen der Leitlinienempfehlungen
  •  

zum Download nutzen Sie bitte diesen LINK: https://egena-app.at

Beschreibung Download und erste Schritte - PC, Tablets und Smartphones finden sie HIER

Der Download von eGENA ist kostenlos. Während der Verwendung von eGENA fallen für Sie keine Gebühren oder zusätzlichen Kosten an, egal ob sie eGENA als Einzelperson verwenden oder sich als Klinik registriert haben. 

Es existiert eine Webadresse für alle Endgeräte.

 

Teilnehmerregistrierung für klinikspezifische eGENA-App

Um die Funktionalität der App zu erhöhen bietet eGENA ihnen die Möglichkeit, die Grundversion an vorgegebenen Stellen (sogenannten Platzhaltern) um lokale Informationen (z.B. Handelsnamen von Medikamenten, Telefonnummern, Zuständigkeiten für bestimmte Maßnahmen, Lagerorte selten verwendeter Medikamente, etc.) zu ergänzen beziehungsweise bestehende Information abzuändern. Dies erfolgt durch eine Mitarbeiterin/einen MItarbeiter aus ihrer Klinik oder Abteilung, der stellvertretend für alle Mitarbeiter diese Überarbeitung vornimmt.

Auch die Verwendung der lokal adaptierten eGENA-Version ist für Sie kostenlos. Es fallen keine Gebühren an, egal an wie vielen Arbeitsplätzen Sie eGENA installiert haben. 

Damit aber die Verantwortlichkeiten für den Inhalt der Änderungen klar geregelt sind und um eine parallele Bearbeitung durch mehrere Mitarbeiter derselben Klinik zu verhindern muss vorab eine schriftliche Teilnehmerregistrierung erfolgen.

Anmeldeformular downloaden, ausfüllen und per E-Mail einsenden

Die Teilnehmerregistrierung ist relativ einfach: Das PDF-Dokument des Anmeldeformulars finden sie hier. Bitte drucken sie das PDF-Dokument aus, füllen sie alle Felder aus und unterschreiben sie das Dokument. Anschließend senden sie die Teilnehmervereinbarung per E-mail an office@oegari.at

Ihre Zugangsdaten werden durch die eGENA-Administration erstellt

Sobald ihre Anmeldung bei uns eingegangen ist, überprüfen wir den Antrag auf Vollständigkeit und erstellen anschließend in der eGENA-Administrationsanwendung unter https://egena-app.at/teilnehmer :

  • den Teilnehmerstandort, mit Teilnehmerbezeichnung und Adresse inkl. der Teilnehmerkennung
  • die Zugangsdaten für den Ansprechpartner aus dem Teilnehmervertrag
  • die Berechtigung des Ansprechpartners zu dem Teilnehmerstandort

Zusendung der Zugangsdaten

Sobald die Registrierung erfolgt ist erhalten sie durch die eGENA-Administration unter der von ihnen angegebene E-Mail Adresse die Zugangsdaten mit der Bitte, diese nach erfolgreichem Login umgehend zu ändern.

Die E-Mail enthält außerdem:

Konvertierung von eGENA in die klinikspezifische Version

Zusammen mit dem Login für die eGENA-Administrationsanmeldung erhalten sie auch einen 8-stelligen Code, der ihre Abteilung oder Klinik charakterisiert. Dieser Code ist zur Weitergabe an alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ihrer Klinik bestimmt, sobald eine klinikspezifische Version von Ihnen erstellt wurde. Mit Hilfe dieser Zahlenfolge lässt sich eGENA auf zweifache Weise personalisieren:

Über das Fingerabdruck-Icon wird der Dialog zur Eingabe der Teilnehmerkennung aktiviert (Abb. 1). Nach Speichern der Teilnehmerkennung wird der Inhalt von eGENA neu geladen; nun mit dem Namen ihrer Klinik und mit den editierten klinikspezifischen Inhalten. Diese Vorgehensweise empfiehlt sich bei mobilen Endgeräten oder einzelnen PC-Arbeitsplätzen.

Abb. 1: Eingabedialog für die Teilnehmerkennung

 

Der 8-stellige Code lässt sich jedoch auch manuell als Erweiterung der URL "egena-app.de" eingeben (Abb. 2). Nach Bestätigen der return-Taste wird der Inhalt von eGENA neu geladen; nun mit dem Namen ihrer Klinik und dem editierten klinikspezifischen Inhalten. Diese Vorgehensweise für IT-Abteilungen zu empfehlen, die eGENA an vielen Arbeitsplätzen gleichzeitig installieren müssen. Anstatt an jedem Arbeitsplatz die jeweilige eGENA-Version durch manuelle Eingabe der Teilnehmerkennung in die klinikspezifische Variante zu konvertieren genügt es, die um den 8-stelligen Code erweiterte URL zu verlinken. 

Abb. 2: Erweiterung der generischen URL um den 8-stelligen Code

 

Wie soll eGENA verwendet werden?

Im Gegensatz zu anderen Hochrisikotechnologien, in denen der Einsatz von ‚Notfallchecklisten‘ strengen regulatorischen Anforderungen unterworfen ist und Mitarbeiter zur Anwendung verpflichtet sind (z.B. Luftfahrt), befinden wir uns in der Anästhesiologie noch am Anfang eines Prozesses, in dem wir die Anwendungsmöglichkeiten und konkreten Vorgehensweisen erst herausfinden müssen, ganz ohne regulatorische Vorgaben.  

Insofern können wir Ihnen nicht vorschreiben, wie Sie eGENA verwenden „sollen“, sondern allenfalls Anregungen und Empfehlungen dafür geben, wie Sie einen häufigen Einsatz von eGENA an Ihrem Haus begünstigen und eine erfolgreiche Implementierung wahrscheinlich machen können.

Davon unbenommen möchten wir jedoch vorab zwei Dinge klarstellen, die Sie unbedingt weiterhin so machen sollten:

  • Alle vitalen Probleme die ein sofortiges Handeln erfordern werden auch weiterhin aus dem Gedächtnis abgearbeitet. Die Durchführung lebensrettender Maßnahmen muss sicher beherrscht werden und kann nicht an eine ‚Notfallcheckliste‘ delegiert werden. Keinesfalls darf sofortiges Handeln dadurch verzögert werden, dass zunächst eGENA geöffnet und nach den Sofortmaßnahmen gesucht wird. In der Luftfahrt spricht man auch davon, dass zunächst kritische ‚memory items‘ abgearbeitet werden, bevor eine externe Hilfe zu Rate gezogen wird.                                                                                                                
  • Berufsanfänger rufen bei Problemen außerhalb ihres Kompetenzbereichs auch weiterhin ihre zuständigen Fach- oder Oberärzte. eGENA wurde entwickelt, um erfahrene Teams darin zu unterstützen, noch besser zu werden, nicht aber, damit der Unerfahrene sich in Situationen beweisen kann, die jenseits seiner Expertise liegen.

Anwendungsmöglichkeiten im Notfall

  • Überprüfen von Handlungsschritten auf Vollständigkeit: Sobald sich die Dynamik eines Notfalls etwas beruhigt hat werden die entsprechende Seite in eGENA aufgerufen und die Handlungsitems mit den erfolgten Maßnahmen abgeglichen. Vergessene Maßnahmen können dadurch bemerkt und nachgeholt werden.                                                                                                                                                                                                                                                    
  • Vorlesen der Handlungsschritte und Ausführung durch das Team: In seltenen Notfällen und moderatem Zeitdruck kann ein Teammitglied die entsprechenden Seiten in eGENA aufrufen und die Handlungsitems vorlesen. Die Maßnahmen werden durchgeführt und durch das Teammitglied bestätigt. Aufgrund der Darstellung im Querformat können die entsprechenden Seiten in eGENA auch durch mehrere Teammitglieder gleichzeitig eingesehen werden. Dies trägt zur Bildung eines gemeinsamen mentalen Modells bei.  

Bei beiden Vorgehensweisen ist im Augenblick noch die Frage ungelöst, welche Berufsgruppe (Pflege/Ärzte?) oder Qualifikationsstufe (Oberarzt/Facharzt/Assistent) für den Aufruf von eGENA und für das Vorlesen der Seiten („code reader“) verantwortlich sein sollte.

Eine Anregung aus der Literatur (3.) können wir Ihnen noch geben: Die erste Person, die zum Notfall dazu kommt und keine akute Aufgabe hat sollte fragen: Wollen wir eGENA öffnen und den Notfall XYZ abarbeiten?

Anwendungsmöglichkeiten im Alltag

  • Selbststudium
  • Grundlage für Unterricht oder Mentoring
  • Vorbesprechung (‚Briefing‘) möglicher Komplikationen bei einem konkreten Patienten
  • Nachbesprechung (‚Debriefing‘) eines Zwischenfalls

Erste Erfahrungen mit der Implementierung von papierbasierten Notfallmanualen zeigen, dass die Verwendung einer Gedächtnis- und Entscheidungshilfe im Notfall positiv damit korreliert, wie vertraut die Anwender mit der ‚Notfallcheckliste‘ waren. Je häufiger diese im Alltag zu unterschiedlichsten Gelegenheiten verwendet wurde, desto häufiger wurde im Notfall daran gedacht, diese zu verwenden (1, 2).

Hier sind Ihrer Kreativität keine Grenzen gesetzt. Sollten Sie diesbezüglich gute Erfahrungen mit einer neuen Idee gesammelt haben, dann lassen Sie es uns bitte wissen. Wir teilen sie gerne auf dieser Seite mit Anderen.  

1.            Agarwala AV, McRichards LK, Rao V, Kurzweil V, Goldhaber-Fiebert SN. Bringing Perioperative Emergency Manuals to Your Institution: A "How To" from Concept to Implementation in 10 Steps. Jt Comm J Qual Patient Saf. 2019;45(3):170-9.

2.            Alidina S, Goldhaber-Fiebert SN, Hannenberg AA, Hepner DL, Singer SJ, Neville BA, et al. Factors associated with the use of cognitive aids in operating room crises: a cross-sectional study of US hospitals and ambulatory surgical centers. Implement Sci. 2018;13:50.

3.            Goldhaber-Fiebert, S. N., et al. (2020). "Clinical Uses and Impacts of Emergency Manuals During Perioperative Crises." Anesth Analg 131(6): 1815-1826.

 

eGENA-Empfehlungen: Die zugrundeliegende Evidenz

Medizinische Inhalte einer Checkliste sollten dem aktuellen Wissensstand der Medizin (z.B. Leitlinien, Empfehlungen der Fachgesellschaft) entsprechen. Bei der Erarbeitung des medizinischen Inhalts von eGENA wurde versucht, diese Bedingung wo immer möglich zu erfüllen. Da Leitlinien und Empfehlungen jedoch nur für einen Teil möglicher intraoperativer Komplikationen existieren, wurden von der Arbeitsgruppe 4 unterschiedliche Evidenzgrade der Literatur festgelegt, die den Handlungsempfehlungen in eGENA Literatur zugrunde liegen. Diese Evidenzgrade erheben keinen Anspruch auf wissenschaftliche Validität sondern sollen dem Anwender lediglich als Orientierung dafür dienen, auf welche Art von Literatur sich die jeweilige Seite bezieht:

  1. Es existieren spezifische Empfehlungen oder Leitlinien für den jeweiligen intra-/perioperativen Notfall.
  2. Es existieren Empfehlungen oder Leitlinien für einen Notfall, der an die intra-/perioperative Situation angepasst wurde.
  3. Die Empfehlungen wurden aus publizierten Notfallmanuals oder Notfallchecklisten übernommen und angepasst.
  4. Es existieren Übersichtsartikel zu dem Notfall, aus denen Handlungsempfehlungen abgeleitet und von der Arbeitsgruppe konsentiert wurden.

Eine Zuordnung der jeweiligen Literatur zu den entstprechenden Notfällen können sie dem PDF mit der Übersicht über die Evidenzgrade entnehmen.

                                                 

Abb. 1: Vier verschiedene Evidenzgrade der einzelnen Empfehlungen von eGENA. Je ein Drittel der 54 Empfehlungen beruhen auf spezifische Empfehlungen anästhesiologischer Fachgesellschaften (grün) bzw. auf generellen Leitlinien, welche von der Arbeitsgruppe auf den peri- bzw. intraoperativen Notfall adaptiert wurden (gelb). Ungefähr ein Viertel der Seiten stellen eine Synthese aus Inhalten anderer ‚Notfallmanuals‘ dar (blau). Für einige wenige Notfälle wurde der Inhalt von Übersichtsartikeln konsentiert (rot).

 

Publikationen und Links

Im Zusammenhang mit eGENA wurden bisher folgende Arbeiten publiziert:

  • Neuhaus C, Schild S, Eismann H, Baus J, Happel O, Heller AR et al: Funktionalität und Bedienung von eGENA, der elektronischen Gedächtnis- und Entscheidungshilfe für Notfälle in der Anästhesiologie. Anästh Intensivmed 2020;61:340–351. DOI: 10.19224/ai2020.340

https://www.ai-online.info/archiv/2020/0708-2020/zur-einfuehrung-von-egena-der-elektronischen-gedaechtnis-und-entscheidungshilfe-fuer-notfaelle-in-der-anaesthesiologie.html?backto=107

  • Eismann H, Schild S, Neuhaus C, Baus J, Happel O, Heller AR, Richter T, Weinert M, Sedlmayr B, Sedlmayr M et al: Gedächtnis- und Entscheidungshilfen für Notfälle in der Anästhesiologie: Theoretische Grundlagen und Erfahrungen. Anästh Intensivmed 2020, 61:239-2

https://www.ai-online.info/images/ai-ausgabe/2020/06-2020/AI_06-2020_Sonderbeitrag_StPierre.pdf

  • Schild S, Sedlmayr B, Schumacher A-K, Sedlmayr M, Prokosch H-U, St.Pierre M: A Digital Cognitive Aid for Anesthesia to Support Intraoperative Crisis Management: Results of the User-Centered Design Process. JMIR Mhealth Uhealth 2019, 7(4):e13226

https://mhealth.jmir.org/2019/4/e13226/

  • Schild S, Gruendner J, Gulden C, Prokosch H-U, St Pierre M, Sedlmayr M: Data Model Requirements for a Digital Cognitive Aid for Anesthesia to Support Intraoperative Crisis Management. Applied Clinical Informatics 2020, 11(01):190-199

https://www.thieme-connect.com/products/ejournals/html/10.1055/s-0040-1703015

 

Schulungsunterlagen

Die Tatsache, dass Gedächtnis- und Entscheidungshilfen in anderen soziotechnischen Systemen wie beispielsweise der zivilen Luftfahrt das Notfallmanagement der beiteiligten Personen so effektiv unterstützen können, liegt neben den grundlegenden Unterschieden zwischnen technischen (komplizierten) und biologischen (komplexen) Systemen vor allem in der Tatsache begründet, dass die Arbeit mit Notfallchecklisten fester Bestandteil der berufsspezifischen Sozialisation ist: Ab dem ersten Tag als Flugschüler findet eine intensive Auseinandersetzung und Schulung mit den verschiedenen Formen von Checklisten statt. Sowohl die individuelle Entscheidungsfindung als auch die Koordination der Teamarbeit gründen auf der Vertrautheit mit den relevanten Checklisten. Notfallchecklisten sind eine soziokulturelle Selbstverständlichkeit geworden.

Aus diesen positiven Erfahrungen und den dafür verantwortlichen Rahmenbedingungen kann für die Anästhesiologie die Schlussfolgerung gezogen werden, dass der isolierte Einsatz von eGENA durch einzelne Personen zu keiner relevanten Veränderung des Notfallmanagments und der Sicherheitskultur in anästhesiologischen Abteilungen und Kliniken führen wird. Möglicherweise wird die Verwendung von eGENA durch Einzelpersonen sogar eher als disruptives Moment in einem über Jahrzehnte etablierten Prozess der Notfallversorgung wahrgenommen.

Die Wahrscheinlichkeit für die erfolgreiche Implementierung von eGENA in bisherige Prozesse der Notfallversorgung wird wahrscheinlicher, wenn die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus Ärzteschaft und Pflege

  • sich  gedanklich mit dem (neuartigen) Konzept der Unterstützung durch eine Gedächtnis- und Entscheidungshilfe auseinandergesetzt haben 
  • sich mit der Struktur und Funktionalität von eGENA vertraut gemacht haben
  • die Anwendung im Team (z.B. im Rahmen von Simulationsszenarien) geübt haben.

Aus den genannten Gründen empfiehlt die Arbeitsgruppe allen interessierten Abteilungen und Kliniken, die Einführung  von eGENA explizit und nach vorheriger Schulung der Mitarbeiter durchzuführen. Von der Strategie, lediglich auf die Möglichkeit zum Download von eGENA zu verweisen und zu hoffen, dass sich die Anwendung schon irgendwie durchsetzen wird, wird ausdrücklich abgeraten. Ohne strukturierte Einführung wird die Anwendung von eGENA wahrscheinlich von den Nutzern nicht akzeptiert werden und eine Veränderung der Sicherheitskultur ausbleiben (1). 

Unterrichtsmodule

Der Arbeitsgruppe ist bewusst, dass es vielen Kliniken nicht möglich sein wird, Mitarbeiter zu zentralen Schulungsangeboten zu schicken oder selbst entsprechende Tagesveranstaltungen anzubieten. Aus diesem Grund wurde parallel zur Gestaltung von eGENA ein Schulungskonzept entwickelt, welches in drei Module aufgeteilt in jeder Klinik eingesetzt werden kann.

  • Modul I: Team Resource Management/Crew Resource Management.
  • Modul II: Einsatz von ‚Gedächtnis- und Entscheidungshilfen’ in der Anästhesiologie.
  • Modul III: Einführung in die Verwendung von eGENA.

Modul I und Modul II können als Grundlagenmodule fakultativ eingesetzt werden. Hilfreich wäre es jedoch, vor der Einführung von eGENA Mythen und Fehleinschätzungen hinsichtlich der Verwendung von Gedächtnis- und Entscheidungshilfen zu thematisieren (z.B. Checklisten werden nur von Anfängern benötigt, Erfahrene benötigen kein externes Korrektiv u.ä.). Ebenso zahlt es sich aus, auf Bedenken von zukünftigen Nutzern einzugehen (2). All diese Aspekte sind Teil des Moduls II.

Modul III hingegen sollte vor der lokalen Einführung von eGENA unbedingt angeboten werden. Eine strukturierte Einführung von eGENA in eine Klinik ermöglicht es dem Anwender die App in einem sicheren „Lernraum“ auszuprobieren und erhöht durch die Gewöhnung an die Philosophie und die Bedienung sowohl die Effektivität des Einsatzes als auch die Einsatzfrequenz (3).

Die Module zur Schulung von eGENA sind neben dem Download als Präsentationen auch als Videovorträge (sogenannte Screencasts) bereitgestellt. Gerne können sie die Vortragsvideos in ihre eigenen eLearning-Portale oder Dokumentenmanagement-Systeme einbinden.

Modul I: Team Resource Management

Da Gedächtnis- und Entscheidungshilfen die Teamarbeit im Notfall unterstützen soll, behandelt Modul I grundlegende Aspekte der Entscheidungsfindung, Teamarbeit und des Ressourcenmanagement. Da hierfür im deutschsprachigen Raum sowohl der Begriff des Team Ressource Management (TRM) als auch des Crew bzw. Crisis Ressource Management (CRM) Verwendung finden, können Folien mit der bevorzugten Bezeichnung heruntergeladen werden. Die Unterlagen sind primär für diejenigen Abteilungen und Kliniken gedacht, bei denen die genannten Konzepte neu oder relativ unbekannt sind. Sollte TRM oder CRM bereits in ihrer Klinik etabiert sein, können sie für Modul I selbstverständlich auch ihre eigenen Schulungsunterlagen verwenden.

Vortragsfolien (*.pptx)

  • Foliensatz
  • Moderationsnotizen

Erstellungsdatum:

02.07.2020

 Folien als 'Team Ressource Management' (TRM)

 Folien als 'Crew Ressource Management' (CRM)

Vortragsfolien (*.pdf)

Erstellungdatum: 

02.07.2020

 Folien als 'Team Ressource Management' (TRM)

 Folien als 'Crew Ressource Management' (CRM)

Screencast

'Team Ressource Management'

Erstellungsdatum:  Screencast TRM

Modul II: Einsatz von ‚Gedächtnis- und Entscheidungshilfen’ in der Anästhesiologie

Das Modul beinhaltet grundlegende Informationen zum Einfluss von Stress auf menschliches Urteilen und Handeln und zu den Grenzen menschlicher Kognition. Der Unterschied zwischen technischen und biologischen Systemen wird erläutert und es wird erklärt, warum auch im medizinischen Kontext die Einführung und die Anwendung einer Gedächtnis- und Entscheidungshilfe sinnvoll ist.

Die Modul II zugrundeliegende Information wurde als Übersichtsartikel in der Zeitschrift Anästhesie & Intensivmedizin veröffentlicht (4).

Vortragsfolien (*.pptx)

  • Foliensatz
  • Moderationsnotizen

Erstellungsdatum:

02.07.2020

 Gedächtnis- und Entscheidungshilfen

Vortragsfolien (*.pdf)

Erstellungdatum: 

02.07.2020 

 Gedächtnis- und Entscheidungshilfen

Screencast

Erstellungsdatum:  Screencast Gedächtnis- und Entscheidungshilfen

Modul III: Einführung in die Anwendung von eGENA

Das dritte Modul bietet eine videobasierte Einführung in die Bedienung von eGENA. Zusätzlich finden Sie hier eine Bedienungsanleitung der eGENA App und für den eGENA Editor.

Weiterhin finden die im Modul III Beispielszenarien und Debriefinghinweise um eGENA auch in Simulationsumgebungen einzuführen. Selbstverständlich können sie auch eigene Szenarien verwenden und in ihren Trainings die eGENA App einsetzen.

Steht ihnen keine Simulationsumgebung zur Verfügung, können sie im Modul III für ein „Mockup-Training“ Vortragsfolien und Arbeitsanweisungen finden, um mit ihren Kollegen die Funktionalität von eGENA in interaktiven Schulungen zu erarbeiten.

Screencast zur Bedienung der eGENA Erstellungsdatum: Bedienung der eGENA App

Training im Rahmen von Simulationsszenarien  

  • Beispielszenarien
  • Debriefing-Hinweise

Erstellungsdatum:

02.07.2020

 Szenario 1 LAE im Aufwachraum

 Szenario 2 LAE im OP

 Szenario 3 MH DD Hitzschlag

 

Training ohne Simulationsszenarien

  • Mockup-Training

Erstellungdatum:

02.07.2020 

 MockUp Fall 1

 MockUp Fall 2

 MockUp Fall 3

Bedienungsanleitung der eGENA

Erstellungsdatum:

 

Artikel aus A&I mit der Bedienungsanleitung

Bedienungsanleitung des eGENA-Editors

(nur für registrierte Benutzer)

Erstellungsdatum:

15.07.2020 

Bedienungsanleitung Platzhalter-Editor

  1. Goldhaber-Fiebert SN, Pollock J, Howard SK, Bereknyei Merrell S. Emergency Manual Uses During Actual Critical Events and Changes in Safety Culture From the Perspective of Anesthesia Residents: A Pilot Study. Anesth Analg. 2016;123(3):641-9.
  2. Grigg E. Smarter Clinical Checklists: How to Minimize Checklist Fatigue and Maximize Clinician Performance. Anesth Analg. 2015;121(2):570-3.
  3. Schild S, Sedlmayr B, Schumacher AK, Sedlmayr M, Prokosch HU, St.Pierre M. A Digital Cognitive Aid for Anesthesia to Support Intraoperative Crisis Management: Results of the User-Centered Design Process. JMIR Mhealth Uhealth. 2019;7(4):e13226.   
  4. Eismann H, Schild S, Neuhaus C, Baus J, Happel O, Heller AR, Richter T, Weinert M, Sedlmayr B, Sedlmayr M, St.Pierre M. Gedächtnis- und Entscheidungshilfen für Notfälle in der Anästhesiologie: Theoretische Grundlagen und Erfahrungen. Anästh Intensivmed 2020, 61. 

 

eGENA - Projektklinik werden

Die Bereitstellung von eGENA stellt einen ersten Schritt auf einem uns unbekannten Weg dar. Es ist im Augenblick nicht abzusehen ob und auf welche Weise die Verwendung von Gedächtnis- und Entscheidungshilfen unser anästhesiologisches Notfallmanagement positiv verändern könnte. Im Gegensatz zu den klar definierten, gesetzlich vorgeschriebenen und im Alltag etablierten Vorgehensweisen in der Luftfahrt haben wir in der Anästhesiologie weder Erfahrungen noch Vorbilder. Da unsere augenblicklichen Kenntnisse über Anwendungsmöglichkeiten von ‚Notfallchecklisten‘ fast ausschließlich in Simulationsstudien gewonnen wurden, bietet die bundesweite Einführung von eGENA die einmalige Chance, auf breiterer Basis Erkenntnisse darüber zu gewinnen, welche Faktoren im klinischen Alltag die Einführung und Anwendung von Gedächtnis- und Entscheidungshilfen fördern und welche hemmend wirken. Um möglichst viele Informationen aus den vielfältigen Implementierungsversuchen gewinnen zu können, möchte die Arbeitsgruppe von BDA und DGAI diesen Prozess in den kommenden Jahren wissenschaftlich begleiten.

Aus diesem Grund sind wir an einer engen Kooperation mit Abteilungen und Kliniken interessiert, die sich entschieden haben, eGENA in die Prozesse und Strukturen ihrer anästhesiologischen Notfallversorgung zu implementieren. Jede dieser Abteilungen und Kliniken wären dann eine unsere „Projektkliniken“.

Muss ich Vorbedingungen erfüllen?

Für die Teilnahme als Projektklinik müssen sie keinerlei Vorbedingungen erfüllen. Da wir ein möglichst unverfälschtes, realitätsnahes und repräsentatives Bild der vielfältigen Strategien und Erfahrungen an Häusern unterschiedlichster Versorgungsstufe gewinnen möchten, werden wir Ihnen einfach zuhören und von dem lernen, was sie uns berichten.

Wir empfehlen Ihnen allerdings, eGENA mit Schulungsmaßnahmen gezielt einzuführen (-beispielsweise mit den Unterlagen, die sie auf dieser Webseite herunterladen können-) und die Einführung gemeinsam als Ärzte und Pflegekräfte zu planen, denn schließlich ist Notfallmanagement immer Teamarbeit.

Wie sieht die Teilnahme konkret aus?

Wir möchten gerne den Implementationsprozess intensiver begleiten. Zum einen möchten wir Ihnen zu verschiedenen Zeitpunkten zuhören. Wir werden sie anrufen um zu erfahren, welche Strategien sie angewendet haben, welche Erfahrungen sie sammeln konnten und wo Sie mit Schwierigkeiten konfrontiert waren.

Darüber hinaus würden wir einer von Ihnen benannten Kontaktperson zu definierten Zeitpunkten die Zugangsdaten zu einem Online-Survey zuschicken, welche allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern weitergeleitet werden sollten. So erfahren wir nicht nur von den offiziellen Vertretern des Projektes, sondern auch von Ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, wie sie eGENA einschätzen und welche Erfahrungen sie gemacht haben.

Der nächste Schritt

Interessiert?  - Dann schreiben Sie uns doch bitte einfach eine E-Mail an implementierung@egena-app.de,  und wir können ins Gespräch kommen.

Eigentlich schon fest entschlossen?  - Dann laden Sie sich doch bitte dieses Informationsschreiben herunter und senden sie es ausgefüllt an implementierung@egena-app.de. Wir danken Ihnen schon jetzt, dass sie als Partnerklinik uns dabei helfen werden zu verstehen, unter welchen Rahmenbedingungen Gedächtnis- und Entscheidungshilfen im klinischen Alltag funktionieren könnten – und unter welchen nicht.

 

FAQs

Ist eGENA wirklich gratis, oder erwarten mich versteckte Kosten, wenn ich die App verwenden will?

eGENA ist in der Tat kostenlos. Weder bei der Verwendung als Einzelperson noch bei der Registrierung als Klinik fallen irgendwelche Gebühren an. Dies war BDA und DGAI wichtig, um eGENA für einen möglichst großen Anwenderkreis attraktiv zu machen.

 

Woher bekomme ich die App? Ich kann eGENA nicht im Appstore finden.

Bei der eGENA-App handelt es sich nicht um eine eigenständige Software, die in einem der App-Stores der verschiedenen Betriebssysteme (Android, iOS) zu finden ist, sondern um eine sogenannte Progressive-Web-App (PWA). PWA sind Webanwendungen, die im Browser ausgeführt werden und in der Lage sind, über den Browser-Cache und Speichermöglichkeiten im Browser die App einschließlich Daten ohne bestehende Internetverbindung im Offlinemodus darzustellen. Diese technische Lösung wurde gewählt, damit eGENA unabhängig von der aktuellen Version des jeweiligen Betriebssystems unter Umgehung der App-Stores direkt auf dem Home-Bildschirm installiert werden kann. Für eine vollständige Offline-Funktionalität der App ist lediglich die Installation eines Browsers relevant, der die Funktionalitäten einer Progressive-Web-App unterstützt. Der Aufruf erfolgt unter https://egena-app.at

 

Ich habe eGENA aufgerufen, erhalte bei jedem neuen Starten aber immer nur die Webseite. Wie kann ich daraus eine App machen?

Beim ersten Aufruf von eGENA wird die Anwendung in einem normalen Browserfenster gestartet. Zur eigentliche App wird eGENA erst dann, wenn sie diese zu ihrem mobilen Endgerät oder Desktop hinzugefügt haben. Dies erfolgt über die Funktionen ‚Zum Home-Bildschirm hinzufügen‘ (iOS) oder ‚Lesezeichen auf dem Homescreen ablegen‘ (Android), bzw. durch Drag-and-Drop über den Browser. Wird die App zum ersten Mal gestartet, so wird der gesamte Inhalt offline gespeichert. Bei jedem weiteren Start wird überprüft, ob eine Online-Verbindung verfügbar ist. Ist dies der Fall, wird im Hintergrund nach Aktualisierungen gesucht. Ist das Gerät hingegen offline, wird mit den gespeicherten Daten gearbeitet.

 

Muss mein Endgerät für die Verwendung von eGENA online sein?

Nein, sobald eGENA als Progressive Web App dem Endgerät oder Desktop hinzugefügt wurde, ist der Inhalt offline verfügbar. Wird eGENA lediglich als Webseite aufgerufen (-erkennbar an der Browserzeile, Favoritenleiste etz-), ist eine Internetverbindung notwendig. 

 

Ich habe eGENA nach Anleitung installiert, kann sie in manchen unserer OP-Säle aber nicht verwenden, weil der Inhalt nicht erscheint.

Wurde eGENA als PWA gespeichert und wird dann zum ersten Mal gestartet, so wird der gesamte Inhalt offline gespeichert. Bei jedem weiteren Start überprüft ihr Endgerät bzw. der Browser, ob eine Online-Verbindung verfügbar ist. Dies tut es auch dann, wenn in manchen OPs die Übertragungsrate sehr langsam ist (z.B. ‚E‘), sodass der Eindruck entsteht, dass die App nicht funktioniert. Sollten Sie Probleme mit der Geschwindigkeit des Seitenaufrufs haben, so raten wir Ihnen, den Flugmodus einzuschalten, um wieder uneingeschränkt und rasch Zugriff auf den Offline-Inhalt von eGENA zu haben.

 

Wie soll ich eGENA verwenden? Bei manchen Notfällen (z.B. schwieriger Atemweg) habe ich weder die Zeit noch die personellen Ressourcen, um die App zu öffnen?

Wir teilen ihre Einschätzung. Daher sollten Sie unbedingt zwei Dinge genauso machen wie bisher auch:

Alle vitalen Probleme die ein sofortiges Handeln erfordern werden auch weiterhin aus dem Gedächtnis abgearbeitet. Die Durchführung lebensrettender Maßnahmen muss sicher beherrscht werden und kann nicht an eine ‚Notfallcheckliste‘ delegiert werden. Keinesfalls darf sofortiges Handeln dadurch verzögert werden, dass zunächst eGENA geöffnet und nach den Sofortmaßnahmen gesucht wird.  

Berufsanfänger rufen bei Problemen außerhalb ihres Kompetenzbereichs auch weiterhin ihre zuständigen Fach- oder Oberärzte. eGENA wurde entwickelt, um erfahrene Teams darin zu unterstützen, noch besser zu werden, nicht aber, damit der Unerfahrene sich in Situationen beweisen kann, die jenseits seiner Expertise liegen.

 

Quelle: Text & Grafiken vom Berufsverband Deutscher Anästhesisten, PD Dr. Michael St. Pierre

Letzte Aktualisierung am 09.06.2022

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